Kastration des Rüden
Der steigende Geschlechtstrieb eines heranwachsenden jungen Rüden ist in der Regel ein ganz normales Verhalten. Nicht kastrierte Rüden nehmen den Geruch von läufigen Hündinnen auf und verschwinden oft stundenoder tagelang. Übersteigerter Sexualtrieb führt zu unerwünschtem und unangenehmem Aufreiten auf Menschen bzw. leblose Gegenstände (Kissen, Plüschtiere, Handtücher ….etc.), aber auch zu vermehrter Aggressivität gegenüber Artgenossen oder Menschen. Eine Kastration kann in vielen Fällen helfen.
Heißt es Sterilisation oder Kastration?
Eine Kastration bedeutet grundsätzlich die Entfernung der Keimdrüsen (Hoden), während die Sterilisation lediglich aus der Unterbindung der Samenleiter besteht.
Vermeintliche Vorurteile gegenüber der Kastration
- Verliert Ihr Hund den Jagd- und Spieltrieb? – NEIN! Die Lern- und Arbeitsfähigkeit Ihres Rüden bleibt unbeeinflusst
- Als häufigstes Argument wird die Fettleibigkeit genannt. Aber gerade dieser Umstand lässt sich durch eine richtige und ausgewogene Ernährung sowie ausreichende Bewegung leicht verhindern.
Sonderfall Kryptorchismus
(Zurückbleiben-eines-oder-beider-Hoden-im-Bauchraum) Die Hoden entwickeln sich im Bereich des hinteren Nierenpols und steigen anschließend in den Hodensack ab. Bei 98% der Rüden ist dieser Abstieg bis zur 8. Lebenswoche beendet. Sogenannte Kryptorchiden (nicht vollständig abgestiegene Hoden) können ein- oder beidseitig vorkommen und zwischen Nierenpol und Hodensack (d.h. im Bauchraum, Leistenring oder Leistenkanal) liegen. Das Samenprodukt dieser Hoden ist gestört oder fehlt völlig. Viele dieser Hoden können bei älteren Rüden tumorös entarten. Aus diesen Gründen ist eine Entfernung dieser Hoden unbedingt erforderlich.
Achtung! Kryptorchismus ist erblich - daher sollte mit diesen Rüden nicht gezüchtet werden!